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Steckbrief des Betriebs
Fruchtfolge
Mais-Monokultur, z.T. mit Beregnung, ohne Zwischenfrüchte
Bodentyp
Schwere Tonböden des hellen und des schwarzen Rhein-Rieds - Ried Nord / toniger Lehm des KochersbergMotivation für den Pflugverzicht
Der Abbau der Ernterückstände auf diesen schweren und kalten Böden wurde infolge der geringen biologischen Aktivität immer schwieriger. Deshalb erfolgte vor 10 Jahren die Umstellung auf die pfluglose Bestellung.
Kulturführung und Beobachtungen
Anpassungen der vohandenen Gertäe erfolgten nach und nach, um auftretenden Problemen abzuhelfen. Grundsätzlich sollte jedoch gewöhnliches Gerät ausreichen. Der Traktor hat Breitreifen, aber keine Zwillingsbereifun, da die Feld-Hof-Entfernung groß ist. Versuche mit Direktsaat scheiterten wegen der kalten Böden.
Das gewählte Anbauverfahren arbeitet mit herkömmlichem Gerät, das auch auf gepflügtem Boden funktioniert, falls es einmal zu Problemen kommt und nachdem klar ist, dass Direktsaat auf diesen Böden nicht in Frage kommt.
Arbeitskalender
Termin | Oktober | April | Mai | ||
Maßnahme |
Maisernte + Mulchen unterm Schneidetisch |
Mulchen | Stoppelbe-arbeitung |
Saatbettbe- reitung und Aussaat in einem Arbeitsgang |
Unkrautbe-kämpfung: Splitting mit 2 Mal 1/3 bzw. 1/2 - Aufwandmenge um 45€/ha mit Pampa und Callisto + 20 ha Banvel
Düngung: Kali nach der Saat wegen Gefahr der Fixierung. Eher Kalkstickstoff als Harnstoff, da diese Böden kalt sind. |
Geräte | 120 PS + Mulcher | 200 PS + Grubber Smaragd 4m |
200 PS + 6m Kreiselegge+ klassisches 8-reihiges Scheibensä- gerät mit rotierenden Klutenräumern |
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Bodentiefe | 10-15 cm bei 8-12 km/h |
5-6 cm bei 7-8 km/h und 4-5 cm (4ha/h) |
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Entscheidungs- regel |
Wenn möglich bei guten Bodenverhält-nissen Ertragspoten- tial mit späten Sorten |
Sobald wie möglich nach der Ernte |
Gleich nach dem Mulchen |
Ziemlich früh säen (15.-20. April) |
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Ziele |
Ernten unter günstigen Bedingungen |
Ernterück- stände zerkleinern und Maiszünsler bekämpfen |
Feine Ernterück-stände in den Boden einmischen, Wurzeln abschneiden und einebnen |
Ausgangs-bestandesdichte sicherstellen |
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Maßnahme erfolgreich / Wieso? |
Keine hohe Stoppel, da diese länger braucht, um sich zu zersetzen |
Gute Einmischung |
Gleichmäßig- keit der Saat (Saat verschoben, um nicht einzuschmieren - bessere Befahrbarkeit) |
Ergebnisse des pfluglosen Anbaus
Vergleich
positive Aspekte |
negative Aspekte |
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Ertrag | Besser auf Tonboden und 2003 |
- |
Aufwand |
Verschleiß, Diesel, Ersatzteilkosten (10-fach niedriger) |
- |
Pflanzenbau |
Befahrbarkeit im Frühjahr Adhäsion 5 Tage mehr Widerstand gegen Trockenheit Weniger Schmierflächen Wasserinfiltration |
- |
Arbeitswirtschaft |
Schlagkraft 1 Überfahrt weniger 1 Stunde weniger Arbeit /ha |
Kleinere Arbeitszeitfenster |
Aufgetretene Probleme und Lösungen
Problem | Lösung |
Scheibenwerkzeuge dringen schlecht in schweren Boden ein |
Höherer Anpressdruck auf Säaggregate |
Einebnung, Tiefe und Gleichmäßigkeit der Arbeit, ungleichmäßiger Feldaufgang hat in einem Jahr 40% Erträge gekostet |
Kreiselegge und rotierende Klutenräumer an der Sämaschine |
Mehr Hirsen und Winden |
Vorauflaufmittel gegen Hirsen Ganzflächige Behandlung mit Banvel ist wirksamer, da die Winden weiter entwickelt sind |
Andere Veränderungen
Befahren nur bei abgetrocknetem Boden, um jegliche Verdichtung zu vermeiden. Dies gilt für Ernte, Pflanzenschutzbehandlungen und Bodenbearbeitung.
Schlussfolgerungen zum pfluglosen Anbau
Bemerkungen des Landwirts
- Wenn nass geerntet wurde, wird der Boden 25 cm tief gelockert, um wiederherzustellen, was zerstört wurde (Mähdrescherspuren)
- Im Laufe der Zeit kann das Stoppelmulchen unter dem Schneidetisch zum ganzflächigen Strohmulchen und zur frühen Stoppelbearbeitung im Herbst dazukommen, weil das Management der Ernterückstände ein wichtiger Punkt ist.
Stellungnahme der Beratung
- Bei diesem Verfahren werden weder Zwischenfrüchte, noch spezielle Sämaschinen eingesetzt. Dennoch sind einige Anpassungen bei den Geräten unerlässlich, weil sich die organischen Ernterückstände nur langsam zersetzen und den nachfolgenden Mais tatsächlich stören können.
- Die Stoppelbearbeitung kann im Falle von Überschwemmungen zu Bodenverlusten führen.
- Eine Lockerung, die die oberflächennahe Bodenschichtung intakt lässt, könnte vorzuziehen sein.
- Dieses Verfahren lässt sich recht einfach und ohne Spezialgeräte realisieren, wenn jeweils optimale Bearbeitungsbedingungen herrschen.