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Steckbrief des Betriebs
Fruchtfolge
Mais (4 oder 2 Jahre) - Winterweizen (ohne Strohbergung) - Raps
Bodentyp
Lößlehme des unteren Sundgaus / kalkhaltige Tonböden des JuraMotivation für den Pflugverzicht
Für diesen Landwirt, der seit 1992 pfluglos wirtschaftet, ist der Betrieb kein Selbstzweck, sondern vor allem ein Mittel. Er muss ihm möglichst viel freie Zeit lassen, ohne dass die Rentabiltät leidet.
Kulturführung und Beobachtungen
Dank dem Maschinenring kann der Landwirt über Spezialgeräte verfügen, die sonst für ihn mit seinen 85 ha wohl nicht möglich gewesen wären. Nach zwei bis vier Jahren Mais, je nach Bodentyp, folgt Winterweizen. Der heikelste Punkt ist das Management des Maisstrohs, das den Feldaufgang des Weizens nicht behindern darf.
Arbeitskalender
Termin | Oktober | Frühjahr |
||
Maßnahme | Maisernte |
Stoppelbear- beitung |
Weizenaussaat |
Unkrautbekämpfung: Isoproturon mit Partner in reduzierter Aufwandmenge ist gemäß Agrogest zwar am billigsten, konnte aber nicht überzeugen
Grunddüngung wird ausgesetzt |
Geräte | MD mit Breitreifen + Häcksler unter dem Schneidewerk | 170 PS + Dutzi 3 m |
120 PS + Kreiselegge mit aufgesattelter Amazone-Scheibensä-maschine | |
Bodentiefe | 8 cm, 1 ha/h mindestens |
4 cm bei 5-9 km/h |
||
Entscheidungs- regel |
Gute Bedingungen | Den Boden fühest möglich bearbeiten, sobald es trocken ist |
Wunschtermin 15. Oktober |
|
Ziele | Ertrag ohne Struktur-schädigung |
Erde und Maisstängel mischen |
Unter den bestmöglichen Bedingungen säen (d.h. nichts erzwingen) |
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Maßnahme erfolgreich / Wieso? | Keine Fahrspuren hinterlassen | In den Boden eingemischt, der eben und fein ist | Bei günstigen Bedingungen zum Optimaltermin gesät |
Ergebnisse des pfluglosen Anbaus
Vergleich
positive Aspekte |
negative Aspekte |
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Ertrag | Gleich hoch |
Vom 3.-5. Jahr Ertragsrückgang (mit Horsch S-E) |
Aufwand | Niedrigere Festkostenbelastung durch MR, Zeitgewinn, CTE (MEKA) | |
Pflanzenbau |
Weniger Erosion und Verschlämmung, Verdichtungen Abbau der organischen Substanz |
Bodenprofil noch nicht homogen |
Arbeitswirtschaft | Arbeitszeitaufwand bei weit entfernten Schlägen |
Aufgetretene Probleme und Lösungen
Problem | Lösung |
Landwirt nimmt an, dass dem Weizen nach Mais 2003 Stickstoff gefehlt hat (gilt nicht für Weizen nach Raps), wegen des Stickstoffverbrauchs für die Zersetzung des Maisstrohs | Will die erste N-Gabe bei Weizen nach Mais auf 80 kg N/ha erhöhen |
Schlussfolgerungen zum pfluglosen Anbau
Bemerkungen des Landwirts
- Keine tiefe Bodenbearbeitung (bei der Dutzi wurden die Zinken herausgenommen).
- Manchmal wird zweimal gemulcht, damit der Feldaufgang des Weizens nicht behindert wird.
- Zu Weizen nach Raps erfolgt eine Stoppelbearbeitung mit dem Smaragd-Grubber nach der Ernte, um die Wurzeln zu zerstören und einzumischen. Nach Mais verstopft dieser und wird deshalb nicht benutzt. Gesät wird am 30. September.
- Je höher der Tongehalt der Böden, desto weniger darf man Arbeiten erzwingen. Die besseren (lehmigeren) Böden sind weniger empfindlich.
- Zur Stoppelbearbeitung werden keine Scheibengeräte mehr verwendet, da der Boden hinterher nicht eben ist und es bei kalkhaltigen Böden zu Verstopfungen und Veschmierungen kommt (keine Probleme bei Lehm).
- Die Gleichmäßigkeit des Feldaufgangs von Weizen kann Probleme bereiten: Weizen hängt in der Luft, wenn Maisstroh in der Saatreihe liegt.
Stellungnahme der Beratung
- Bei pflugloser Bodenbearbeitung sollte diese Fruchtfolge vermieden werden, da der Handel mit großer Wahrscheinlichkeit das Erntegut wegen des Risikos von Fusarienbefall ablehnen wird.
- Die flachgründige Bodenbearbeitung kann beibehalten werden, solange der Boden nicht durch Befahren geschädigt wurde.
- Das Mulchen mit anschließender flacher Stoppelbearbeitung zur Einarbeitung der Ernterückstände ist gegenüber einer Stoppelbearbeitung mit der Dutzi (langsamer, teurer und weniger effizient) zu bevorzugen.
- Wenn die Mineralisation bei pflugloser Bodenbearbeitung zu Beginn des Frühjahrs niedriger ist, kann die erste Stickstoffgabe erhöht werden